Cyberknife FAQ
Antworten auf Ihre Fragen
Radiochirurgie ist die hochpräzise und hochdosierte Bestrahlung eines exakt festgelegten Zielvolumens (Tumors). Sie wird meist in einer Sitzung von ca. 30 Minuten Dauer durchgeführt. Bei der radiochirurgischen Behandlung werden Tumore in Kopf oder Körper behandelt. Die Tumorzellen werden bei dieser Methode abgetötet.
Die Bestrahlungseinheit rotiert um den Patienten – typisch sind 150 - 250 (aus 3.000 möglichen) Einstrahlrichtungen bei der Behandlung. Die Strahlen kreuzen sich im Tumor so, dass dort die tumorzerstörende Dosis erreicht wird. Durch die hochkonzentrierte Strahlung werden die erkrankten Zellen durch die Beschädigung ihres Erbguts (DNA) „biologisch ausgeschaltet“, das gesunde umliegende Gewebe hingegen maximal geschont.
Durch die Cyberknife-Behandlung (Radiochirurgie) wird ein Tumor aus vielen verschiedenen Richtungen mit hoch energetischen Lichtteilchen (Photonen) „befeuert“. Zentral im Tumor kommt die wirksame Dosis an. Ausschließlich erkrankte Zellen werden erreicht und in ihrer genetischen Struktur zerstört – der Tumor stirbt ab. Im Zeitraum von wenigen Wochen bis Monaten bildet er sich zurück. In seltenen Fällen schwillt der Tumor nach der Behandlung an. Dies ist meist vorübergehend und lässt sich gut kontrollieren.
In der Regel genügt eine Anwendung, um den Tumor erfolgreich auszuschalten. Je nach Art und Lokalisation kann die Behandlung in ein bis fünf Sitzungen aufgeteilt werden. Sollten sich im Körper weitere Tumore oder Metastasen bilden, so lässt sich die Cyberknife-Therapie erneut anwenden. Die Cyberknife-Technologie arbeitet so präzise, dass die verabreichte Dosis nur den Tumor erreicht und umliegendes Gewebe, Organe oder Nerven verschont.
Das Cyberknife-System ist entwickelt zur radiochirurgischen Behandlung von Tumoren und Läsionen im gesamten Körper. Das derzeitige Therapiespektrum umfasst folgende Erkrankungen im Kopfbereich: Akustikusneurinome / Vestibularisschwannome, Meningeome, Angiome – arteriovenöse Malformationen (AVM), Metastasen, Trigeminusneuralgie und Aderhautmelanome.
Im Körper und an Organen wird Cyberknife ebenfalls eingesetzt: Prostata (Prostatakrebs), Wirbelsäule-/Rückenmark (Metastasen, spinale Neurinome, spinale Meningeome), Lunge (Bronchialkarzinome Stadium I/II, Metastasen), Leber (primäre Leberzellkarzinome, Metastasen), Nieren (Nierenzell-, Urothelkarzinome).
In der Regel ist die Cyberknife-Behandlung immer nicht-invasiv. Vor der Behandlung einiger atemverschieblicher (z.B. Lunge) oder beweglicher Organe (z.B. Prostata) müssen jedoch zur Markierung des Tumors eventuell Goldmarker in örtlicher Betäubung in das Tumorgewebe gesetzt werden. Die Goldmarker dienen der Zielführung bei der Behandlung.
Die Cyberknife-Therapie ist eine sehr schonende Methode. Sie hat in Abhängigkeit des Tumors meist keine oder nur geringe, vorübergehende Nebenwirkungen. Details werden entsprechend der individuellen Situation im persönlichen Gespräch mit dem Patienten vor der Behandlung besprochen.
Das Cyberknife triff stets exakt nur den Tumor – das gesunde Gewebe wird optimal geschont. Ein Präzisionsroboter platziert die hohe radiochirurgische Dosis aus vielen Richtungen punktgenau im Tumor. Bewegungen des Zielvolumens (Tumor) werden über ein Bildortungssystem erfasst und durch den Roboter ausgeglichen. Bei atembeweglichen Tumoren nimmt eine 3D-Kamera zusätzlich die äußere Atmung auf, um den Strahl dynamisch dem Ziel nachzuführen - der Roboter „atmet“ mit.
In der Regel hat die Cyberknife-Therapie viele Vorteile für den Patienten, diese sind:
Das Cyberknife der modernsten Generation „M6“ verbindet höchste Präzision mit Flexibilität. Der Strahl kann über unterschiedliche Blendensysteme (Rund-, variable Iris- und Multilamellenkollimatoren) geformt werden. Je nach Größe, Lage und Position des Tumors wählen wir das passende System aus. Damit erreichen wir eine noch höhere Qualität bei gleichzeitig kürzerer Behandlungsdauer – zum Vorteil des Patienten.
Die Indikationen für eine Cyberknife-Therapie sind sehr streng. Der Tumor darf eine bestimmte Größe nicht überschreiten und muss lokal begrenzt sein. Dass eine Behandlung mit dem Cyberknife geeignet ist, wird für jeden Fall individuell und genauestens medizinisch überprüft. Besteht eine Indikation für die Cyberknife-Therapie, ist die Erfolgsrate sehr hoch. Das Behandlungsspektrum wird kontinuierlich dem wissenschaftlichen Fortschritt angepasst, so ist es wichtig, jede individuelle Patientensituation zu prüfen.
Mit einem Großteil der Krankenkassen bestehen direkte Vereinbarungen zur Kostenübernahme für eine Cyberknife Behandlung. Hierzu gehören z.B. die AOK Bayern, die Barmer GEK, die LKK, die Deutsche BKK, die KKH sowie die meisten bayerischen BKKs. Auch für privat versicherte Patienten bestehen entsprechende Vereinbarungen.
Im Einzelfall wird genau geprüft, ob die strengen Indikationskriterien erfüllt werden und eine Cyberknife-Therapie geeignet ist. Ansonsten müssen keine besonderen Vorkehrungen getroffen werden. Cyberknife kann speziell für Patienten geeignet sein, bei denen beispielsweise eine Operation nicht möglich ist oder durch andere Risikofaktoren zu vermeiden ist.
Die Cyberknife-Therapie ist eine ambulante Maßnahme. Für die gesamte Therapiedauer sollten je nach Indikation, in der Regel drei bis fünf Tage eingeplant werden. Der Behandlungsablauf beinhaltet ein erstes Vorstellungsgespräch, die Bildgebung, die Behandlungsplanung, die Präzisionsbestrahlung und eine Abschlussuntersuchung. Ambulante Kontrolluntersuchungen werden, wie nach jedem medizinischen Eingriff, empfohlen. Sie können am Heimatort oder im Heimatland durchgeführt und die aktuellen Befunde an uns übermittelt werden.
Die Cyberknife-Technologie zur Tumorbehandlung wird kontinuierlich weiterentwickelt. Dieser technische Fortschritt garantiert Patienten höchsten Standard medizinischer und technischer Versorgung. Speziell im Cyberknife Zentrum München verwenden wir mit dem M6® die modernste Cyberknife-Technologie. So lassen sich deutlich verkürzte Behandlungszeiten bei gleichbleibender Sicherheit und Tumorkontrolle erreichen. Insgesamt etabliert sich die Cyberknife-Therapie zunehmend. Sie gewinnt weiter aussagekräftige Langzeitergebnisse. Hier in München wird Cyberknife bereits seit 2005 eingesetzt. Eine erfolgreiche Therapie gut- und bösartiger Tumore sichern wir durch modernste Technologie sowie sehr gute radiochirurgische Erfahrung und wissenschaftliche Erkenntnisse.
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